Jugendliche und Schießsport – passt das zusammen?!

Schießen und Jugendliche – in den Köpfen vieler lässt sich das nur schwer vereinbaren. Schließlich gab es in den letzten Jahren manche Schreckensmeldungen. Umso wichtiger ist es sich differenziert mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Waffe als Instrument der Gewalt rückt beim Schießsport vollständig in den Hintergrund. In den verschiedenen Disziplinen dieses Sports geht es schlichtweg um den Umgang mit Sportgeräten auf zugelassen Schießständen unter Einhaltung der größtmöglichen Sicherheitsstandards! Es geht um Konzentration- und Entspannungsfähigkeit und um die Entwicklung der mentalen Stärke der Sportler.

Kinder, die in einem Schützenverein trainieren, verfügen über eine überdurchschnittlich ausgeprägte Selbsteinschätzung und Konfliktfähigkeit. Durch das Training werden sie angeleitet sich punktgenau zu entspannen, sich auf die bevorstehenden Aufgaben mit den komplexen Bewegungsabläufen zu konzentrieren und dabei ihre Nervosität im Griff zu haben.

Mehrere psychologische Studien belegen außerdem, dass es keinerlei Hinweis für die These gibt, dass der Schießsport die Bereitschaft zur Gewalt erhöht. Die Annahme, dass der frühe Umgang mit einer Waffe die natürliche Hemmschwelle und Gewaltbereitschaft herabsetzen würde, konnte nicht nachgewiesen werden. Andererseits wurde durch die sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Würzburg erfasst, dass sich die erworbenen Fähigkeiten im Training auch auf andere Bereiche im Leben des Jugendlichen positiv auswirken. So konnte in etlichen Versuchsreihen festgestellt werden, dass sich die Konzentrationsfähigkeit und „innere Ausgeglichenheit“ der Jugendlichen gegenüber Nichtschützen stark verbessert hatte.

Körper und Geist im Einklang

Beim Schießsport geht es darum das Zentrum einer Scheibe durch Einklang von Körper (statischer Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen) möglichst genau zu treffen.

Dabei geht es um Wahrnehmung, Geschicklichkeit und vor allem um höchste Konzentration. Umgangssprachlich und auch psychologisch versteht man darunter die Fähigkeit, sich auf eine bestimmte Aufgabe hin zu sammeln. Der Wille, die Wahrnehmung und das Handeln sind auf ein gemeinsames Ziel gerichtet. Bei jedem Schuss muss sich der Schütze auf folgendes Konzentrieren:

  • Atmen, die Sauerstoffzufuhr regulieren
  • Spannung halten, die Muskeln einstellen
  • Ruhig stehen, den Körper balancieren
  • Den Arm ruhig halten
  • Das Ziel, die Scheibe mit dem Visier fixieren
  • Reagieren, wenn das Zielbild stimmt
  • Nachhalten, den Schuss analysieren

Dabei wird ein Muster von komplexen Abläufen so erarbeitet, dass durch schrittweises und intensives Training ein mentaler und muskulärer Automatismus beim Schützen entsteht.

Durch die Teilnahme an regionalen Wettbewerben werden unsere Jungschützen auch an die Bewältigung von Nervosität und Aufregung herangeführt. Natürlich steht für uns in erster Linie der Spaß am Sport und die Vermittlung unserer Werte, wie Tradition, Fairness, Verantwortung und Hilfsbereitschaft im Vordergrund. Denn die Motivation steigt gewöhnlich mit dem erfolgreichen Abschluss der gestellten Aufgabe und dem Spaß, den man dabei hat!

Die verantwortlichen Jugendleiter der Schützengesellschaft Wendlstoana freuen sich auf interessierte und neugierige „Neue“, und stehen den Eltern selbstverständlich jederzeit für Fragen zur Verfügung.

Für Schüler und Kinder unter 12 Jahren stehen sog. „Lichtpunkt“- Gewehre und Pistolen zur Verfügung. Mit diesen ist ein Training unabhängig vom Alter möglich, um dabei, wie die „Großen“ den Umgang und den Ablauf des sportlichen Schießens zu erlernen.